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Ehemalige Bauerschaft zwischen Ruhrgebiet und Münster

Dülmen im nordrhein-westfälischen Kreis Coesfeld ist auf frühe germanische Siedlungen zurückzuführen und wurde als Bauerschaft „Dulmenni“ 889 erstmals urkundlich erwähnt. 1311 verlieh Fürstbischof Ludwig II. von Münster die Stadtrechte, zu denen auch das Marktrecht gehörte. In den folgenden 300 Jahren besaß Dülmen eine fast uneingeschränkte Selbstverwaltung, während sich die Dülmener Kaufleute erfolgreich an den großen Unternehmungen der Hanse beteiligten. Zu dieser Zeit wurde ebenfalls die steinerne Befestigung der Stadt mit dem Lüdinghauser Tor, dem heutigen Wahrzeichen der Stadt, errichtet. Es ist eines der wenigen Zeugnisse des ehemaligen Stadtkerns: Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde fast die gesamte Innenstadt durch Bomben zerstört. Von der alten Stadtbefestigung blieben neben dem Lüdinghauser Tor nur Lorenkenturm und Nonnenturm erhalten. Weitere wichtige Baudenkmäler der Stadt sind die Kirche St. Viktor, die bereits 780 gegründet wurde, das Haus Osthoff, das älteste Haus der Stadt, sowie das Anna-Katharina-Emmerick-Haus.

Auf Radwegen zu Wildpferden

Mit seiner landschaftlich reizvollen Umgebung und einem umfangreichen Radwegenetz wird der Freizeitwert in Dülmen großgeschrieben. Für ausgedehnte Spaziergänge bietet sich beispielsweise der Dülmener Wildpark an. Der unweit der Stadt gelegene Merfelder Bruch ist die einzige Wildpferdebahn auf dem europäischen Kontinent und Heimat von über 300 freilebenden Dülmener Wildpferden, die zahlreiche Besucher anziehen. Besonders beliebt ist der „Wildpferdefang“, bei dem alljährlich Ende Mai die einjährigen Hengste gefangen und versteigert bzw. verkauft werden. Auch der „Dülmener Sommer“ mit musikalischen Veranstaltungen und Straßentheater erfreut sich überregionaler Bekanntheit. Während des restlichen Jahres bietet die „Neue Spinnerei“ kreative und kulturelle Angebote. Mit dem „Adler-Cup“ als bestes deutschen U17-Hallenfußballturnier richtet Dülmen ebenfalls alljährlich eine bedeutende Sportveranstaltung aus. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Stadt gehört die seliggesprochene Nonne Anna Katharina Emmerick, die ab 1802 im Kloster Agnetenberg lebte. Dort hatte mystische Visionen, in denen sie an jedem Freitag die Passion Christi durchlitt.


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