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Deutsch-französische Festungsstadt aus dem 17. Jahrhundert
Direkt an der Grenze zu Frankreich gelegen, ist Saarlouis mit rund 35.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt im Saarland. Saarlouis wurde 1680 durch den französischen König Ludwig XIV. und seinen Baumeister Vauban zum Schutz der Ostgrenze seines Reiches als wahre Festungsstadt errichtet. Zu diesem Zweck wurde unter anderem eine Schleusenbrücke (pont-écluse) angelegt, mit deren Hilfe im Belagerungsfall die Saar aufgestaut und so das Umland überflutet werden konnte. Dem König gefiel seine neue Stadt so gut, dass er ihr seinen eigenen Namen gab – das Stadtwappen enthält heute noch die Bourbonen-Lilien und das Sonnensymbol. 1815 fiel Saarlouis an die Preußen, die die französischen Festungsanlagen weiter ausbauten und umfangreiche Kasematten anlegten. Auch heute noch bestimmt die frühere Festung den sechseckigen Grundriss der Innenstadt: Die ehemaligen Wälle werden nun durch die Gastronomie genutzt, in den Kasernen befinden sich Museen und Einkaufszentren und die wassergefüllten Gräben wurden in die städtischen Grünanlagen integriert.
Lebhaftes Zentrum und Wirtschaftsstandort der Region
Zentrum des heutigen Saarlouis ist der Große Markt: Der große, von einer doppelten Platanenallee umgebene Platz diente früher als Exerzierplatz. Hier steht ebenfalls die katholische Pfarrkirche St. Ludwig, die aus dem 17. Jahrhundert stammt, jedoch im 19. und 20. Jahrhundert stark umgebaut wurde. Im Umkreis des Großen Marktes befinden sich zahlreiche Geschäfte, die dazu beitragen, dass Saarlouis weit über die Stadtgrenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf als Einkaufszentrum genießt. Auch die Feste der lebhaften Stadt sind sehr bekannt und beliebt, allen voran die Saarlouiser Woche mit der Emmes im Juni sowie das Altstadtfest, die Ludwigskirmes, der Oster- und der Weihnachtsmarkt.
Wichtigster Wirtschaftszweig in Saarlouis ist die Automobilindustrie mit einem großen Ford-Werk und mehreren bedeutenden Zulieferbetrieben wie Ferrostaal Automotive, Benteler, Faurecia, Lear, HL Logistics und Tenneco. Auch die Schokoladenfabrik Ludwig, die Firma DSD-Dillinger Stahlbau und die Mineralölwerke Méguin, die zu Liqui Moly gehören, zählen zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region.